Beim Gießen gibt es zwei grundlegende Probleme – man gießt entweder zu viel oder zu wenig.
Wenn Pflanzen zu viel Wasser bekommen und sich das Wasser im Topf aufstaut, entsteht Staunässe. Bei zu lange andauernder Staunässe erhalten die Wurzeln nicht genug Sauerstoff und Nährstoffe und sie fangen an zu faulen, bis die Pflanze letztlich abstirbt.
Um dies zu verhindern, sollte man am besten Töpfe mit Löchern im Boden verwenden. Nutzt man Plastiktöpfe, können die Löcher selber mit dem Akkuschrauber oder einem Schraubenzieher durchgebohrt werden. So kann man alle möglichen Behälter zu Töpfen umfunktionieren, wie z. B. alte Konservendosen (siehe Fotos).
Bei Glas- oder Tontöpfen sollte man lieber drauf verzichten Löcher zu bohren. Möchte man z. B. alte Einweckgläser verwenden, dann sollte man sehr vorsichtig gießen und das Wasser im Glas beobachten damit es sich nicht am Boden ansammelt.
Alternativ kann man auch eine 2-3 cm dicke Schicht aus Blähton in einen leeren Topf kippen bevor man die Erde und Pflanze hinzufügt. Dadurch kann überschüssiges Wasser durch die Erde sickern und und es sammelt sich weit genug von den Wurzeln an.
Tipp: Legt bei großen Drainagelöchern eine Tonscheibe in den Topf bevor ihr sie bepflanzt. Das verhindert das Ausspülen von Erde beim Gießen.
Erhalten die Pflanzen zu wenig Wasser können sie austrocknen und welken. Daher ist es wichtig regelmäßig zu kontrollieren, ob die Erde trocken ist. Dafür einfach kurz den Finger ca. 3 cm tief in die Erde stecken und testen, ob sie feucht oder trocken ist.
Achtung! Je höher die Temperaturen sind und je stärker die Sonne auf die Pflanzen scheint, umso regelmäßiger muss gegossen werden. Im Sommer sollte somit öfter gegossen werden.
Damit einem die Pflanzen nicht so schnell vertrocknen, gibt es unterschiedliche Tipps und Tricks:
Wecker stellen
Am besten stellt man sich einen Wecker oder trägt in den Kalender ein, dass man seine Pflanzen kontrollieren muss. Je nach Wetter sollte man die Erde alle zwei bis vier Tage kontrollieren und gegebenenfalls gießen.
Die richtige Pflanzenwahl
Nicht jede Pflanze benötigt gleich viel Wasser. Man sollte sich vorher Gedanken machen, wie viel Zeit man bereit ist in die Pflanzenpflege zu investieren. Tomaten z.B. benötigen sehr viel Wasser, um die Früchte auszubilden, wohingegen Karotten seltener gegossen werden müssen.
Selbstgebautes Bewässerungssystem
Diese Methode sollte nur für ein paar Tage genutzt werden, z.B. wenn man in den Urlaub fährt. Das Bewässerungssystem kann ganz einfach selber gebaut werden, indem man eine leere Flasche mit Wasser befüllt und sie kopfüber in die Erde steckt. Vorher sollte die Pflanze jedoch noch einmal gegossen werden. Wichtig ist, dass die Flasche ausreichend stabilisiert wird, z.B. mit einem Bambusstab (siehe Foto).
- Frank, T. (2018). Grundzüge der Pflanzenökologie. Spektrum. Rogers, J. (Hrsg.) & Scarlett, K. (Hrsg.) (2022) Die neue große Enzyklopädie. Über 4500 Pflanzenarten von A-Z. Weltbild.
- Jachomowski, I. (2018). Bewässerung Balkon. Verfügbar unter https://www.gartenjournal.net/bewaesserung-balkon [13.07.2022]
- Icon erstellt von Freepik bei www.flaticon.com
- Fotos selber aufgenommen in einem Selbstversuch (2022)