Düngen

Nicht nur Wasser und Licht brauchen Pflanzen zum Überleben, sondern auch Nährstoffe. In der Wildnis verrotten umliegende Pflanzen oder Tiere sterben. Hierdurch werden dem Boden ständig neue Nährstoffe zugefügt, die die Pflanzen nutzen können. Auf dem Balkon sieht das meist anders aus. Hier fallen nicht genug Mengen an Kompost an, wodurch der Mensch nachhelfen muss. Zu beachten ist aber, dass nicht jede Pflanze dieselben Mengen an Nährstoffen braucht. Zu den wichtigsten Pflanzennährstoffen gehören Stickstoff (N), Phosphor (P) und Kalium (K). Diese sind notwendig für ein gutes Pflanzenwachstum.

Es gibt verschiedene Arten von Dünger wie Volldünger, Depotdünger, Tierdung etc., aber so tief in die Details wollen wir hier gar nicht einsteigen. Wichtig ist nur die Dosierung. Diese wird in den einzelnen Anleitungen angegeben. Hilfreich ist es dabei, Pflanzen mit ähnlichen Anforderungen zusammen zu pflanzen. Ein gutes Paar ist z. B. Tomaten und Basilikum.

Wir werden hier nun auf Dünger eingehen, den man selbst herstellen kann wie z. B. aus Essensresten. Hierdurch verringert man seine Abfälle und spart etwas Geld. Ein weiterer Vorteil ist, dass all diese Methoden nicht so stark konzentriert sind und man dadurch die Pflanzen nicht überdüngen kann, was bei Dünger aus dem Gartencenter schon eher passieren könnte.

Hier ist eine Auswahl an Methoden, eigenen Dünger herzustellen, die nicht übermäßig lange dauern:

Dünger aus Kaffeesatz 
Kaffeesatz ist reich an Stickstoff, Kalium und Phosphor und kann daher gut zur Düngung verwendet werden. Er eignet sich besonders gut für Pflanzen, die ein saures Bodenmilieu vertagen, wie TomatenHierfür streut man den benutzten und getrockneten Kaffeesatz um die Pflanzen herum und gräbt ihn etwas mit der Erde unter. Alternativ kann man einfach einen kalten Kaffee als Gießwasser verwenden.

Dünger aus Bananenschalen
Bananenschalen weisen hohe Anteile Kalium, Magnesium und Kalzium auf. Zum Düngen sollten ausschließlich Schalen von Bio-Bananen verwendet werden. Hierfür schneidet man die frischen Schalen so klein wie möglich und lässt sie lufttrocknen, bis man die gewünschte Menge zur Weiterverarbeitung gesammelt hat. Man sollte die Schalen nicht in einem geschossenen Gefäß lagern, weil sie sonst schimmeln. Um Flüssigdünger herzustellen, kocht man 100 g der Schalenstücke in 1 l Wasser auf und lässt den Sud über Nacht ziehen. Am nächsten Tag kann man die Flüssigkeit sieben. Der Flüssigdünger kann nun im Verhältnis 1:5 mit Wasser gemischt und auf die Pflanzen gegossen werden.

Dünger aus Brennnesseljauche
Sie enthält viel Stickstoff, Kalium und Kieselsäure. Zur Herstellung braucht man 1 kg frische Brennnesseln, die noch nicht blühen. Dann lässt man die Blätter in 10 l Wasser für zwei Wochen durchzeihen. Man sollte den Eimer mit der Jauche an einen sonnigen Standort stellen. Die Flüssigkeit wird nach einer Weile anfangen einen starken Geruch zu entwickeln – das ist normal. Am Ende sollte sich Schaum gebildet haben und das Wasser klar und dunkel sein. Die Jauche sollte man in einem Verhältnis von 1:10 mit Wasser mischen, bevor man sie über die Erde gießt.

Dünger aus Eierschalen
Eierschalen enthalten Kalzium, Magnesium, Eisen, Phosphor und Mangan, aus denen sich Pflanzen ihre Nährstoffe ziehen können. Manche Pflanzen sind nicht sehr tolerant gegenüber Kalk wie Tomaten. Zwiebeln profitieren hingegen davon. Man kann die Schalen ins Gießwasser tun, indem man Schalen von 1-2 Eiern zerkleinert und für 4-5 Tage in 1 l Wasser lässt. Gelegentlich sollte man umrühren, sodass die Schalen sich gut auflösen. Das Gemisch kann nun durch ein Sieb gegossen werden und direkt in die Pflanzenerde gegossen. Achtung! Versucht es zu vermeiden, die Blätter der Pflanzen zu gießen. Alternativ können die Schalen auch als Pulver auf die Erde geschüttet werden. Hierfür gibt man 100 g Eierschalen für 15 Minuten bei 180 °C in den Ofen. Die Schalen sind jetzt bruchfähiger und können leicht mit einem Mörser oder im Mixer gemahlen werden. Je feiner das Pulver, desto intensiver wirken die Inhaltsstoffe. Dann verteilt man das Pulver gleichmäßig über die Erde. Man kann es auch leicht unterharken, damit es nicht wegweht.

Dünger aus Tee 
Genau wie Kaffeesatz kann man auch Teesatz zum Düngen verwenden. Je nach Teesorte gibt es unterschiedliche Vorteile. Kamillentee eignet ich gut für die Pflanzenaufzucht und bekämpft Schimmelbefall bei Topfpflanzen. Schwarzer Tee wirkt desinfizierend und hält ebenfalls Schädlinge fern. Kräutertee hat eine stärkende Wirkung auf die Pflanzen und Brennnesseltee hilf bei der Blattlaus-Bekämpfung. Auch grüner Tee kann verwendet werden und verbessert den Boden. Hierfür verteilt man den benutzen Teesatz und harkt ihn in die Erde ein.

Abgestandenes Mineralwasser 
In abgestandenem Mineralwasser befinden sich viele Spurenelemente wie Kalium oder Magnesium. Der pH-Wert ist aber meist sehr hoch, weswegen man nur ab und zu mal einen Schluck den Pflanzen geben sollte.

Es gibt viele weitere Methoden, die Pflanzen mit Nährstoffen zu versorgen. Wir haben uns hier auf die preiswertesten und zeitsparendsten Methoden beschränkt.

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