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Kleidungskonsum

Hallo DU!

Schön, dass du auf unserer Seite gelandet bist.

Hast du schonmal deinen Kleidungskonsum hinterfragt oder bist im Siegel-Dschungel verloren gegangen? Haben deine Klamotten mehr von der Welt gesehen als du?

Wir, ein kleiner Teil der „Nachhaltige Handabdruck“ Werkstatt haben uns für die Kategorie Kleidung entschieden. Jeder braucht sie, jeder trägt sie, überall ist sie in diversen Formen zu finden. So stellten wir uns die Frage was rund um Mode nachhaltig verändert werden könnte oder worauf wir zumindest achten sollten, damit Mutter Natur und die Menschen die in ihr leben nicht durch unsere Kleidung in Mitleidenschaft gezogen werden. Wie kann man jetzt also nachhaltig Kleidung konsumieren? In welche Faktoren lässt sich Kleidung und ihre Entstehung gliedern? Und worauf sollte besonders beim Umgang mit dieser Wert gelegt werden?

Viele Fragen und noch mehr Antworten. Realistisch gesehen lässt sich Kleidung und all ihre Umwelteinflüsse nicht in einem Semester von einer Gruppe von vier Personen wissenschaftlich auseinandernehmen, dafür ist der Bereich komplexer als er vielleicht auf den ersten Blick wirkt. Die ausgeblichenen Hosen mit coolen Löchern zum Beispiel sind vielleicht gar nicht so cool, wenn man hört, dass dieser Look durch Sandstrahlen erzeugt wird. Kompressoren blasen dabei Sand mit hohem Druck durch dicke Schläuche und Arbeiter, die diese Schläuche halten sind dabei feinsten Sandpartikeln (Silikastaub) ausgesetzt, der zu schweren Atemwegserkrankungen wie Staublunge und Lungenkrebs führen kann (Vgl. Franken 2018). Aber auch das Färben von Klamotten ist nicht unbedingt nachhaltig, Textilfarbe ist in vielen Fällen toxisch und das nicht nur für die Person, die die Kleidung trägt, sondern vor allem für die Personen die damit arbeiten oder wenn die Farbe in Fabrik nahe Gewässer fließt (Vgl. Franken 2018). Sicher habt ihr auch vom virtuellen Wasser gehört, also nicht das Wasser, das ihr verbraucht, weil ihr heute fünf Minuten länger geduscht habt, sondern das Wasser, das dafür benötigt wird, um ein Kleidungsstück zu produzieren. Aber auch wo und von wem Kleidung, entworfen und produziert wird kann ausschlaggebend dafür sein, wie nachhaltig deine Kleidung ist.

Ihr merkt viele Anhalts- und Startpunkte. Unsere Gruppe hat sich nach langem hin und her auf den CO₂-Ausstoß fokussiert, der von der Entstehung bis zum Einzug in deinen Kleiderschrank zustande gekommen ist. Warum wir uns auf den CO₂ Ausstoß fokussiert haben? Ganz klar, in vielen wissenschaftlichen Artikeln wird im Zusammenhang mit Kleidung auf den Klimawandel zu sprechen gekommen, dieser wiederum hat mit als größten Treiber, den von Menschen produzierten CO₂ Ausstoß. Und warum war der CO₂ Ausstoß nochmal was Schlechtes? 
CO₂, auch Kohlendioxid genannt, ist ein Gas. Es ist unsichtbar und geruchlos und ein wichtiger Bestandteil der Atmosphäre. Ohne CO₂ wäre unsere Erde sehr kalt und weder Menschen noch Tiere könnten auf ihr leben. Das Problem: Wir produzieren immer mehr davon. Denn es entsteht, durch Zellatmung, durch andere (oft auch natürliche) Prozesse, wie z.B. körperlichen Zerfall aber vor allem wenn etwas verbrannt wird (egal ob Holz, Kohle, Heizöl, Benzin oder Gas). Dabei steigt immer CO₂ in die Luft und verdichtet die Atmosphäre. Dadurch verstärkt CO₂ den natürlichen Treibhauseffekt der Erde, was wiederum in der Klimaerwärmung resultiert.

Und jetzt zum praktischen Teil. Um zu wissen, wo man sein Kleiderkonsum ggf. nachhaltiger und CO₂ neutraler gestalten kann, hilft es sich erstmal in dem Chaos zu verorten. Dafür haben wir einen Test erstellt, der mit seinen Fragen zum Nachdenken anregen soll und der anhand wissenschaftlicher Artikel und Spaß an der Freude einem einer Kategorie zuteilt mit passenden Tipps und Tricks. Also auf die Plätze fertig los!

Farrant, Laura; Olsen, Stig Irving; Wangel, Arne (2010): Environmental benefits from reusing clothes. In: Int J Life Cycle Assess 15 (7), S. 726–736. DOI: 10.1007/s11367-010-0197-y.

Franken, Nicole (2018): CSR in der Kleidungsindustrie – aus Verbrauchersicht. In: Peter Heinrich (Hg.): CSR und Fashion. Berlin, Heidelberg: Springer Berlin Heidelberg (Management-Reihe Corporate Social Responsibility), S. 133–154.

Heinrich, Peter (Hg.) (2018): CSR und Fashion. Berlin, Heidelberg: Springer Berlin Heidelberg (Management-Reihe Corporate Social Responsibility).

Lehmann, A.; Roffeis, M.; Finkbeiner, M. (2019): Ökobilanzielle Bewertung des Lebensweges eines handelsüblichen weißen Baumwolle T-Shirts in Deutschland. Hg. v. Fachgebiet Sustainable Engineering (FG SEE) der TU Berlin.

Moosbrugger, Helfried; Kelava, Augustin (2020): Testtheorie und Fragebogenkonstruktion. Berlin, Heidelberg: Springer Berlin Heidelberg.

Muthu, Subramanian Senthilkannan (Hg.) (2014): Assessing the Environmental Impact of Textiles and the Clothing Supply Chain: Elsevier.

Muthu, Subramanian Senthilkannan (2014): The textile supply chain and its environmental impact. In: Subramanian Senthilkannan Muthu (Hg.): Assessing the Environmental Impact of Textiles and the Clothing Supply Chain: Elsevier, S. 1–31.

Sandin, Gustav; Peters, Greg M. (2018): Environmental impact of textile reuse and recycling – A review. In: Journal of Cleaner Production 184, S. 353–365. DOI: 10.1016/j.jclepro.2018.02.266.

Schmutz, Mélanie; Hischier, Roland; Som, Claudia (2021): Factors Allowing Users to Influence the Environmental Performance of Their T-Shirt. In: Sustainability 13 (5), S. 2498. DOI: 10.3390/su13052498.

Zamani, Bahareh; Sandin, Gustav; Peters, Greg M. (2017): Life cycle assessment of clothing libraries: can collaborative consumption reduce the environmental impact of fast fashion? In: Journal of Cleaner Production 162, S. 1368–1375. DOI: 10.1016/j.jclepro.2017.06.128.

Zhang, You; Liu, Xin; Xiao, Rufeng; Yuan, Zengwei (2015): Life cycle assessment of cotton T-shirts in China. In: Int J Life Cycle Assess 20 (7), S. 994–1004. DOI: 10.1007/s11367-015-0889-4.